Wie plant man eine Digitalkonferenz? Erfahrungen bei der Vorbereitung und Durchführung der digitalen BNE-Regionalkonferenz „Auf dem Weg zur Zero-Waste-Schule“ am RBZ am Schützenpark in Kiel, 19.5.2021.
Am Mittwoch, den 19. Mai 2021 fand am RBZ am Schützenpark die digitale BNE-Regionalkonferenz für Kiel statt. Im Folgenden wird der Ablauf der Konferenz kurz skizziert. Anschließend geben wir einen Einblick in den Planungsprozess, einschließlich einiger persönlicher Eindrücke. Wir hoffen, dass dies bei der Planung künftiger Veranstaltungen von Nutzen ist.
I. Die Konferenz. Das Thema, das wir uns selbst gegeben haben, hieß: Zero Waste
Ort der Ausrichtung: RBZ am Schützenpark, Westring 100, 24114 Kiel. Die Konferenz dauerte von 15:00 Uhr bis 18:30 Uhr.
III. Der Planungsprozess. Die Idee, eine digitale BNE-Regionalkonferenz in unserer Schule auszurichten, wurde im September 2020 erstmals geäußert. Das erste offizielle Planungstreffen fand sieben Monate vor der Konferenz statt. Danach folgten viele weitere in Präsenz oder per Videokonferenz – je nachdem, wie die Coronalage es zuließ. Die Planungstreffen dauerten jeweils etwa zwei bis drei Stunden. Das Kernplanungsteam bestand aus 5 Personen:
Mareike Sell, Katrin Jacobsen und Christoph Knoll (Lehrkräfte des RBZ am Schützenpark),
Tina Kattemeyer (Kreisfachberaterin für BNE in Kiel)
Martin Jarrath (Landeskoordination BNE, Bildungsministerium, Kiel)
Diese Kerngruppe traf sich zeitweise beinahe wöchentlich per Videokonferenz, hinzu kam ein intensiver Mailaustausch für Detailabsprachen. Die Workshopgruppen hatten tagten regelmäßig, um die jeweiligen Workshop-Detailplanungen durchzuführen.
Zu Anfang wurde die Konferenz als Hybridveranstaltung geplant. Mit voranschreitender Pandemie zeichnete sich ab, dass die Konferenz in einer rein digitalen Variante stattfinden würde. Nach den Osterferien 2021 mussten wir uns von der Hoffnung verabschieden, die Veranstaltung mit Gästen in Präsenz durchführen zu können – tatsächlich fand die Konferenz aufgrund der Coronalage ausschließlich digital statt.
Hier einige Beispiele für Aufgaben, die übernommen, und Dinge, die geplant werden mussten:
Wer macht mit? Wer spricht mit wem? Wie viele Workshops wird es geben? Was passiert in den Workshops? Wie bekommen wir Schülerinnen und Schüler mit ins Boot? Wie werben wir? Wie präsentieren wir die Veranstaltung im Einladungsschreiben? Welche Räume dürfen wir nutzen? Wer filmt? Wer moderiert? Wer zeigt den Moderatorinnen und Moderatoren, wie man moderiert? Wie ist das mit dem Datenschutz? Wie schaffen wir, dass digitale Workshopteilnehmerinnen und –teilnehmer zu Hause die Materialien haben, die für den Workshop benötigt werden? Welche Technik wird vor Ort benötigt? Wie ist der jeweilige technische Aufbau in den einzelnen Workshops? Wie können die Ideen auch für Teilnehmende zu Hause interessant und aktivierend umgesetzt werden? Wie kommunizieren wir als Planungsteam miteinander? Wann wollen wir welche Zwischenziele erreicht haben? Welche Schulungen benötigen wir, um das digitale Konzept umsetzen zu können?
IV. Persönliche Eindrücke.
Es war viel mehr Arbeit, als wir vorher gedacht hatten. Durch die Corona-Pandemie war wahrscheinlich alles viel komplizierter. Aber auch ohne Pandemie sollte man den Planungsprozess nicht unterschätzen. Erst recht, wenn es sich nicht um eine reine Präsenzveranstaltung, sondern um eine hybride Umsetzung handeln soll. Da wir zum ersten Mal an der Ausrichtung einer derartigen Veranstaltung beteiligt waren, haben wir natürlich keinen Vergleich. Wir haben sehr viel gelernt und schon allein deswegen können wir die Beteiligung empfehlen.
Gleichzeitig wissen wir, dass alle digitalen BNE-Regionalkonferenzen, auch unsere, relativ wenige Teilnehmende hatten. Das ist in Anbetracht des großen Aufwandes und der vielen mehr oder weniger sichtbar an Planung und Umsetzung beteiligten Personen schade. Dies empfinden wir umso mehr, da bei unserer Konferenz der Anteil der Schülerinnen und Schüler geringer war als jener der Lehrkräfte.
Hat es sich gelohnt? Wir finden schon! Denn die vielen Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Schulen und Schulformen, die bei der Ausrichtung der Workshops mitgewirkt haben, die großartigen Moderatorinnen und Moderatoren und natürlich die Kooperation und Vernetzung mit den Kolleginnen und Kollegen, Eltern und Profis vom Umweltschutzamt und der Abfallwirtschaft Kiel machen für uns diese Konferenz zu einem Erfolg. Zusätzlich ist das Thema BNE so wichtig, dass der Einsatz dafür gar nicht zu groß sein kann.
Das bringt uns auch zu dem Wunsch nach der Benutzung einer modernen Videokonferenz-Plattform. Das offiziell erlaubte Jitsi ist, trotz aller technischen Bemühungen des IT-Teams, nicht zeitgemäß, die Videoqualität war zeitweise miserabel. (Christoph Knoll, Mareike Sell, Katrin Jacobsen, Lehrerinnen und Lehrer am RBZ am Schützenpark)
„Die BNE-Konferenz aus dem Jahr 2021 hat mir als Schüler des RBZ am Schützenpark insgesamt äußerst viel Spaß bereitet. Das wöchentliche Planen und Gestalten der Workshops zusammenin der Gruppe mit weiteren Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften usw. verlief stets zielgerichtet. Positiv aufgefallen sind mir vor allem die kreativen Ideen und Konzepte sowie das Gestalten der einzelnen Stationen unseres Workshops. Probleme konnten wir jederzeit schnell lösen, das Kommunizieren untereinander verlief immer ohne Schwierigkeiten. Außerdem habe ich durch das BNE-Projekt viele neue Personen mit beeindruckendem Wissen kennengelernt. Einzig und allein negativ aufgefallen sind mir die technischen Probleme während der Online-Präsentation, die dazu führten, dass Geplantes nicht optimal verlief. Für das nächste Mal wünsche ich mir daher eine stabilere Internetverbindung.“ (Arben Hoxha, Schüler)
„Die BNE-Konferenz war im Großen und Ganzen eine sehr interessante Erfahrung für mich sowohl als Moderator sowie als Mitgestalter eines Workshops. Ich habe mich in vielen Punkten verbessert. Dazu gehört nicht nur das Thema Zero Waste, sondern auch gesellschaftliche Bereiche wie Kreativität, Teamwork und Verantwortung. Es ist eine Erfahrung, die mich prägen wird. Besonders der Part des Moderators, wo ich die Verantwortung für Vieles getragen habe.“