„Zweck des Vereins ist die Förderung der Bildung und Erziehung“. So steht es als §1 in der Satzung, und so wirkt der Verein auch seit fast 15 Jahren in Schleswig-Holstein. „Förderung von Bildung und Erziehung“ als Vereinsziel umfasst ein weites Betätigungsfeld und ermöglicht vielfältige und unterschiedliche Bildungsmaßnahmen. Für die Erfüllung seiner satzungsmäßigen Zwecke liegt der Schwerpunkt der Vereinsarbeit hauptsächlich in der finanziellen und ideellen Unterstützung von Schulen, Vereinen und weiteren Bildungsinitiativen.
Der inhaltliche Schwerpunkt konzentriert sich heute auf die Fördermaßnahmen zur „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE). Grundlage aller Maßnahmen des Vereins bilden heute die Beschlüsse des Deutschen Bundestages und der Kultusministerkonferenz (KMK) für eine Bildung zur Nachhaltigkeit. Dazu heißt es in den Empfehlungen der Deutschen UNESCO Kommission: „Bildung für nachhaltige Entwicklung vermittelt Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln. Sie versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirkt“ (aus: www.bne-portal.de; UN-Dekade 05.12.2010 ). Dies ist eine große Aufgabe für alle Bildungseinrichtungen, die auch nach mehr als 10 Jahren bis heute nichts an ihrer Aktualität und Notwendigkeit eingebüßt hat, wie das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe zeigt.
Für den Verein bildet dieser Bildungshintergrund und Auftrag die Grundlage seiner praktischen Unterstützungsmaßnahmen. Als gemeinnütziger Verein, der ausschließlich ehrenamtlich durch seine Mitglieder tätig ist, ergeben sich Möglichkeiten, Spenden und finanzielle Zuwendungen aus öffentlichen und privaten Fördermaßnahmen zu erhalten. So wird der Verein seit vielen Jahren durch eine jährliche Spende im 5-stelligen Bereich durch die Sparkassenvereinigung Schleswig-Holsteins großzügig unterstützt. Für spezielle Projekte und Vorhaben werden dazu zusätzliche finanzielle Mittel über weitere Förderstellen eingeworben.
Dies ermöglicht dem Verein seit vielen Jahren, die Arbeit der Zukunftsschulen in Schleswig-Holstein in ihren Bildungsmaßnahmen finanziell zu unterstützen. Schulen, die auf Grund von besonderen Aktionen oder Projekten zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet wurden, erhalten eine finanzielle Zuwendung. Der Einstieg in erste schulische BNE-Aktivitäten ist dabei bewusst niedrig gehalten (Stufe 1: „Wir werden aktiv“). Aber die BNE-Maßnahmen der Schule können sich im Sinne einer allgemeinen Schulentwicklung weiter steigern (Stufe 3: „Wir setzen Impulse“). Entsprechend steigern sich auch die „Zukunftspreise“ für diese Schulen. Sie liegen derzeit zwischen 250,00 und 400,00 Euro und können für sächliche Aufwendungen im Rahmen der Projektinitiativen ausgegeben werden. Jährlich nehmen zwischen 120 und 150 Schulen aus Schleswig-Holstein an diesem Auszeichnungssystem der Zukunftsschule teil (siehe dazu den Artikel von Dr. Gordon Dzemski), zurzeit (Frühjahr 2021) sind knapp 220 Schulen in Schleswig-Holstein als Zukunftsschule aktiv.
Möglich ist dieser Erfolg durch die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Verantwortlichen: der Initiative Zukunftsschule im Bildungsministerium, im IQSH und „vor Ort“ durch die Arbeit der Kreisfachberater und -Beraterinnen für BNE, der engagierten Lehrkräfte und ihrer Schülerinnen und Schüler.
Eine weitere sehr erfolgreiche finanzielle Unterstützungsmaßnahme von Zukunftsschulen durch den Verein erfolgt über sogenannte „Sonderfinanzierungen“. Bereits ausgezeichnete Zukunftsschulen bewerben sich gezielt mit einem Projektantrag für eine zukünftige schulische BNE-Maßnahme. Im Gegensatz zu einem „nachträglichen“ Preisgeld werden im Projektantrag die beantragten finanziellen Mittel gezielt auf bestimmte schulische Maßnahmen hin eingeworben. In den allermeisten Fällen zeigen diese Zuwendungen daher eine große Wirkung für die Entwicklung dieser Schulen zu Zukunftsschulen, die auch für andere Schulen „Impulse setzen“ können.
Die finanzielle Unterstützung von Zukunftsschulen ist die eine, sichtbare Seite des Vereins. Die ideelle Unterstützung durch Mitarbeit der Vereinsmitglieder in verschiedenen Verbänden, Vereinen und Projekten die andere. Auch hier liegt der inhaltliche Schwerpunkt auf den Fördermaßnahmen zur „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Einen wichtigen Beitrag leisten die Vereinsmitglieder, indem sie die Zusammenarbeit der Zukunftsschulen mit den vielen außerschulischen Initiativen und Vereinigungen vernetzen. Das kommt allen Beteiligten zugute. Dabei ist seit einigen Jahren besonders bei Schülerinnen und Schülern aus Zukunftsschulen ein zunehmendes außerschulisches Engagement für BNE-Aktionen zu beobachten.
Weitere inhaltliche Maßnahmen werden bereits in der Satzung als Vereinszweck ausgewiesen: Dazu gehören die Initiativen, Begleitungen oder Durchführungen von Projekten für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte mit ausgewählten Schulen. Das hat zu Projekten mit Themen geführt, die bisher wenig bis gar nicht im schulischen Rahmen verbreitet waren, aber als Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung große Bedeutung haben. Die Durchführung dieser „Pilotprojekte“ stellt daher für andere Schulen Erfahrungen, Materialien und Expertise zur Durchführung bereit. Dazu einige Beispiele aus den letzten Jahren:
1. Einrichtung von Nationalparkschulen
„Mitarbeiter aus der Nationalparkverwaltung Wattenmeer (Bereich Bildung), Schulen aus der Region, der Verein Partner der Zukunftsschule.SH e.V in Kooperation mit dem Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) bilden ein Netzwerk für einen engen Austausch untereinander, für eine gegenseitige Unterstützung und für gemeinsame Fortbildungen. Die Teilnehmer entwickeln Unterrichtsbeispiele und erarbeiten Informationsmaterialien zum Nationalpark Wattenmeer im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung für alle Schulen in Schleswig-Hostein …“ (aus dem Antrag zur Projektförderung, verändert)
2. Konsum und Ressourcen (Schülerinnen und Schüler blicken auf Produktwelten vor und nach der Tonne)
„Kinder und Jugendliche wachsen in unserer Gesellschaft mit dem Konsum, häufig auch mit dem Wohlstandskonsum, auf. Ihr Konsumverhalten ist Teil ihrer lebensweltlichen Selbstverständlichkeit. Diese Normalität bildete sich durch persönliche Bedürfnisse und Anpassungs- bzw. Auseinandersetzungsprozess in ihrem sozialen Umfeld aus. Aber Teile dieses sozialen Umfeldes akzeptieren zunehmend diese Art von Normalität eines hemmungslosen Ressourcenverbrauchs nicht mehr. Damit sind auch Schülerinnen und Schüler eingebunden im Dilemma von Konsum und Begehrlichkeiten einerseits und nachhaltigem Handeln andererseits. Die „Lösung“ beginnt mit der Entwickelung eines Verständnisses dieses Zwiespaltes. Eines Verständnisses, das einhergeht mit der bewussten Entscheidung für einen persönlichen Lebensstil, der das Wirtschaften in Kreisläufen – im Gegensatz zu immer neuem Ressourcenverbrauch und möglicher Schadstoffbelastungen – nachhaltig fördert.“ (aus der Einleitung zur Broschüre „Konsum und Ressourcen“ für Schulen, verändert)).
3. „Medienwettbewerbe „Meer sehen“ und „Spiel mal Meer!“
Zwei Wettbewerbe von der „EUCC – Die Küsten Union Deutschland e.V.“ und dem Verein „Partner der Zukunftsschule.SH e.V.“ in enger Kooperation mit der „Nationalparkverwaltung schleswig-holsteinisches Wattenmeer“, dem „Offenen Kanal Schleswig-Holstein“ und dem „Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein“.
„Ziel beider Wettbewerbe war es, die zukünftig zu erwartenden Belastungen der Küstenräume und der Meere in das öffentliche Bewusstsein zu rufen. Dazu werden Kompetenzen für praktisches und politisches Handeln entwickelt, sowie der nachhaltige Umgang mit Meer und Küste zu gefördert. Damit wollen diese beiden medialen Bildungsoffensiven die nachfolgenden Generationen vorbereiten, an den sie betreffenden Entscheidungen kompetent mitzuwirken. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Digitalisierung unserer Arbeitswelt sollen die Jugendlichen durch Einsatz von Medien ihren Blick für ihr maritim geprägtes Umfeld erweitern und im wahrsten Sinne des Wortes mehr Meer sehen.“ (Quelle Antrag zur Projektförderung „Meer sehen“, geändert)
Ein Förderverein wie der Verein „Partner der Zukunftsschule.SH (e.V) kann nur in einer engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit seinen unterschiedlichen Kooperationspartnern wirksam werden. Von diesen gegenseitigen Unterstützungen und dieser Wertschätzung profitieren alle. Wird eine Anerkennung der geleisteten Arbeit öffentlich ausgesprochen, gilt diese Auszeichnung auch für alle Beteiligten. Im Rahmen der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005-2014) wurde der Verein „Partner der Zukunftsschule.SH“ von der Deutschen UNESCO Kommission als Projekt der UN-Dekade ausgezeichnet.
Dr. Wolfgang Bünder ist Vorsitzender des hier beschriebenen Vereins. Vor seiner Pensionierung war er am IPN in Kiel als Bildungswissenschaftler tätig.
Mehr Infos und Kontakt: www.zukunftsschule.sh/kontakt/verein/