Bildung für nachhaltige Entwicklung für Kooperationsschulen in Kiel
Christine Lange
Zu Beginn drei Sätze zur Andreas-Gayk-Schule:
„Ihren Sitz hat die Andreas-Gayk-Schule in der Tiefen Allee in Kiel-Dietrichsdorf. Seit zehn Jahren findet dort aber kein Unterricht mehr statt. Der einfache Grund: Die Andreas-Gayk-Schule ist ein Förderzentrum, dessen Lehrkräfte überall dorthin ausschwärmen, wo Kinder besondere Unterstützung brauchen“. (Kieler Nachrichten, 25.04.2022, Seite 27)
Der OSTSEECAMPUS der Andreas-Gayk-Schule in Kiel möchte das Rad nicht neu erfinden, sondern ist eine Plattform für schulische und außerschulische Bildungsangebote und Bildungspakete für die Kooperationsschulen, Vereine und sozialen Einrichtungen am Kieler Ostufer.
Begriffsklärung: Die Kooperationsschulen sind diejenigen Schulen, an denen die Lehrkräfte der Andreas-Gayk-Schule tätig sind, zu denen sie „ausschwärmen“ (siehe oben), um zu unterstützen.
Schleswig-Holstein, das Land zwischen den Meeren. Die Landeshauptstadt Kiel ist ein guter Ort, um bei der jungen Generation ein Bewusstsein für den Lebensraum Meer zu schaffen. Mit allen seinen Facetten bietet das Meer entlang der Kieler Förde einzigartige Möglichkeiten inklusiver Begegnungen. Wassersport und die globalen Belange des Meeresschutzes bilden die Grundlage handlungsorientierten Lernens im, am und auf dem Wasser.
Deshalb lautet eines der Themen des OSTSEECAMPUS: Von der Wassergewöhnung hin zum nachhaltigen Wassersport.
Mehr noch: Der OSTSEECAMPUS der Andreas-Gayk-Schule kombiniert Wassersport, Wissenschaft und Meeresschutz, alle Kinder werden ans, ins und auf das Wasser gebracht. Die Andreas-Gayk-Schule in Kiel sensibilisiert durch die über das Projekt OSTSEECAMPUS vermittelten Angebote außerschulischer Bildungspartner Schülerinnen und Schüler für den Schutz der regionalen Umwelt.
Zum Projekt gehören unter anderem
Im Jahr 2021 wurden über den OSTSEECAMPUS der Andreas-Gayk-Schule 4622 Schülerinnen und Schüler erreicht.
Die verwendete Methodik ist handlungsorientiert, verbunden mit dem konsequenten Lernen am anderen Ort entsteht ein Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung, den die Schülerinnen und Schüler sehr intensiv erleben.
Das Projekt OSTSEECAMPUS ist ein Service der Andreas-Gayk-Schule für ihre Kooperationsschulen. Konzept und Durchführung sichern den niederschwelligen und unbürokratischen Zugang aller Kinder und Jugendlichen in den jeweiligen Klassen der Kooperationsschulen zu Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Hier ein aktuelles Beispiel aus dem Alltag des OSTSEECAMPUS, beschrieben in den Kieler Nachrichten:
Unterricht an außerschulischen Orten heißt eine Zauberformel des Zentrums. Das funktioniert oft ganz einfach. Als eine erste Klasse der Hans-Christian-Andersen-Stadtteilschule Gaarden und eine vierte der Lilli-Martius-Schule Elmschenhagen zuletzt einen ganzen Unterrichtstag am Seefischmarkt in Kiel-Wellingdorf verbrachte, ging es unter anderem um Plastikmüll im Meer. Prompt fühlte sich dabei Grundschüler Ogur ertappt, als er in eine Chipstüte griff und sogleich erkannte, dass die Verpackung schlecht fürs Wasser ist und der Inhalt schlecht für seine eh zu üppige Figur. Der junge Mann entschied sich für einen Apfel – und bekam von der Ernährungsfachfrau der Andreas-Gayk-Schule das Versprechen, dass man gemeinsam eigenes Eis macht, wenn er 14 Tage durchhält. Lebendig wird der OSTSEECAMPUS dank vieler Kooperation im schulischen und außerschulischen Bereich. Regelmäßig dabei ist die Kieler Forschungswerkstatt der Uni Kiel, Bündnis Eine Welt, der Verein „One Earth – One Ocean e.V.“, die Ellerbeker Turnervereinigung mit den Kieler Drachenboottagen, das Schulwassersportzentrum Ostufer, und viele weitere Organisationen.“
(Quelle: Kieler Nachrichten vom 25.04.2022, Seite 27)
Die Andreas-Gayk-Schule wurde im Frühjahr 2022 als erstes Förderzentrum ohne eigene Schülerinnen und Schüler als Zukunftsschule.SH ausgezeichnet.
Weblink:
https://www.andreas-gayk-schule.de
Webseite der Andreas-Gayk-Schule, Kiel
Zur Autorin:
Christine Lange ist Schulleiterin der Andreas-Gayk-Schule
0431 22002421