Sie möchten ein Bildungsprojekt bzw. Bildungsangebot realisieren und suchen dafür finanzielle Unterstützung? Mit diesen Vorüberlegungen zur Erstellung eines Fördermittelantrages können Sie starten.
Vorüberlegungen zum Förderantrag
Das WARUM ist der Grundstein, auf dem das gesamte Vorhaben aufgebaut ist.
Wenn Sie das WARUM schlüssig und überzeugend für sich und für den Adressaten/ die Adressatin beantwortet haben, haben Sie eine gute Basis, an die Sie immer wieder anknüpfen können. Die Motivation, die sich daraus ableitet, kann Sie auch während der Umsetzung des Vorhabens aus frustrierenden Phasen herausholen.
Das WARUM ist oft eine Problemlage, die beseitigt, oder ein Defizit, das verringert werden soll. Beispiele:
→ Viele Kinder kommen morgens ohne Frühstück in die Schule. So können sie sich schlechter konzentrieren und ihre Schulleistungen bleiben hinter den Potenzialen der Kinder zurück. Dagegen wollen Sie etwas tun.
→ Vor der Schule stehen die Elterntaxis zu Schulbeginn Schlange. Die gesamte Verkehrssituation im Schulumfeld ist dadurch unübersichtlich und gefährlich. Das soll sich ändern.
→ Die Mülltonnen sind voll mit Einweg-Plasikflaschen. Das ist klima- und umweltschädlich, und gesundheitliche Folgen durch Mikroplastik sind auch nicht auszuschließen. Sie wollen Gegenmaßnahmen ergreifen.
Je konkreter Ihr (gemeinsames) Bild vom Zustand nach Abschluss Ihres Vorhabens ist (Ziel), umso besser unterstützt Sie dieses Bild bei der Verwirklichung der nötigen Maßnahmen.
Eine nützliche Formel ergibt sich daraus, dass Ziele SMART formuliert sind:
S = spezifisch
M = messbar
A = attraktiv
R = realistisch
T = terminiert
Beispiel:
→ Am Ende des nächsten Schuljahres (terminiert) sitzt kein Kind (messbar) mehr im Unterricht, ohne dass es gefrühstückt (spezifisch) hat. Sie sind dadurch konzentrierter und der Unterricht funktioniert besser (attraktiv). Je nach Ausgangssituation können der Zeithorizont und die Zielgröße angepasst werden, damit das Ziel realistisch ist.
Was ist am Ende des Projektes da, was es zu Beginn noch nicht gab?
Das kann materiell sein (Frühstücksbuffet für die Kinder) oder immateriell (neue Kooperation, geringer Krankenstand etc.) sein.
z.B. Personen, Geld, Sachmittel, Kenntnisse, Kontakte, Räume etc.
Fachkräfte, Beratung, Zeit, Materialien, Mobilität etc. Woher holen Sie das (Geschenke/Spenden, ehrenamtliche Hilfe, Ausleihe etc.)?
Was müssen dazukaufen (Material, Arbeitszeit, Expertise etc.)? Wie hoch ist der Bedarf an benötigten Finanzmittel, die als Fördermittel beantragt werden sollen?
Je besser Sie Ihre Zielgruppe benennen / beschreiben, umso zielgenauer können Sie die Maßnahmen gestalten, mit denen sie erreicht werden können und sollen.
Wie alt sind die Menschen? Welche Vorkenntnisse haben sie? Welche Interessen? Welche Abneigungen? Welche anderen Eigenschaften? etc.
z.B. Änderungen des Verhaltens, der Sichtweise, der Haltung, der Fähigkeiten und Handlungskompetenzen, der Umweltsituation, etc.
z.B. Partner:innen, Vereinsmitglieder, Kolleg:innen, Lieferant:innen, Kund:innen, Bündnisse, Netzwerke u.s.w.