Whole School Approach für Schulen in Schleswig-Holstein 2022-23: erstes landesweites Projekt zu diesem Thema erfolgreich gestartet

Martin Jarrath

Acht Schulen sind dabei. Acht Schulen, die sich auf den Weg gemacht haben zu einem Whole School Approach – hin zu mehr Nachhaltigkeit überall in der Schule: im Unterricht, in AGs, bei der Planung von Konferenzen und im Schulkonzept: Mit einem Whole School Approach stellt sich eine Schule Schritt für Schritt neu auf, mit einer Kommunikation auf Augenhöhe zwischen allen Beteiligten, die zu einer Schule gehören – Schulleitungen, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, weitere in der Schule Tätige, Eltern und außerschulische Bildungspartner.

Das ist kein selbstverständliches Unterfangen, weil die breite Kooperation auf vielen Ebenen aller dieser Beteiligten im Schulalltag üblicherweise nicht angelegt ist. Dies gilt auch für die Kommunikation auf Augenhöhe. Es funktioniert nicht auf einen Schlag, hier wird keine Revolution gemacht. Die Einführung eines Whole School Approach ist im Idealfall ein langsamer, aber stetiger und partizipativer Prozess, bei dem sich alle Beteiligten Stück für Stück neu finden, bei dem ein neues, wirksames schulisches Wir entsteht, bei dem über neue Konzepte, Projekte und Unterrichtsinhalte viele neue Möglichkeiten für spannenden, vielfältigen und erfolgreichen Kompetenzerwerb entstehen – tatsächlich nicht nur für Schülerinnen und Schüler, sondern für alle anderen Beteiligten auch. Und, so betonte Nick Krichevsky, BNE-Experte aus Hildesheim, der das schleswig-holsteinische Whole-School-Approach-Projekt begleitet und berät, beim ersten Projekttreffen am 13. und 14. Mai in Flensburg: Ein Whole School Approach mit seinen vielen neuen Möglichkeiten bedeutet nicht automatisch jede Menge Mehrarbeit für die beteiligen Lehrkräfte – es kann ganz im Gegenteil für viele Kolleginnen und Kollegen mittelfristig eine zeitliche Entlastung dabei herausspringen.

Wie das funktionieren kann, erklärte Nick Krichevsky eindrucksvoll im Rahmen eines ausführlichen Vortrags bei besagtem Projekttreffen in Flensburg.

Eine wichtige Gelingensbedingung für die Umsetzung eines Whole School Approach ist die Verankerung in einem Netzwerk, das über die Schule selbst hinausgeht. Durch den Kontakt, die kollegiale Beratung, die Zusammenarbeit, die gegenseitige Inspiration und idealerweise durch das Knüpfen kollegialer Bande der vielen Beteiligten über Schulgrenzen hinweg entsteht ein Kompetenz-Netzwerk, auf das die schulischen Akteure jederzeit zugreifen können.

Deshalb startete das hier beschriebene Projekt „Whole School Approach und Global Citizenship Education für Schulen in Schleswig-Holstein“ Anfang Februar 2022 mit einer – damals aus Corona-Gründen digitalen – Konferenz aller beteiligten Schulen, deshalb steht bereits im ersten Halbjahr der Laufzeit ein zweitägiges physisches Projekttreffen der Schulen auf dem Programm, das nun in Flensburg stattgefunden hat.

Nachdem die Schulgruppen sich in den ersten Monaten bei einem digitalen und einem physischen Treffen gefunden, die gemeinsame Arbeit am Whole School Approach begonnen und sich miteinander vernetzt haben, kommt zu der strukturellen nun eine inhaltliche Komponente hinzu: Die Schulen werden den Whole School Approach anhand eines von jeder Schule selbst bestimmten Themas oder Themenkomplexes durchführen. Dazu macht die Projektleitung ab September 2022 inhaltlich abgestimmte Webinar-Angebote für die beteiligten Schulen, bei denen externe Expertinnen und Experten durch Vortrag und Online-Workshops ihre Expertise zur Verfügung stellen werden, zum Teil mit internationaler Beteiligung und in englischer Sprache.

In diesen Webinaren wird es auch um die Einführung und Umsetzung von Global Citizenship Education an Schulen gehen – das ist das zweite große Thema dieses landesweiten Schulprojekts, das noch bis zum Sommer 2023 läuft.

Es soll mittelfristig nicht bei den derzeit acht Schulen in Schleswig-Holstein bleiben, die sich für einen Whole School Approach interessieren und damit arbeiten. Wir hoffen, dass mehr und mehr Schulen die Entscheidung treffen, sich auf den Weg zu einem Whole School Approach zu machen.

„Whole School Approach und Global Citizenship Education für Schulen in Schleswig-Holstein 2022-23“ ist ein Projekt des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur, es wird u.a. von dem Autor dieses Artikels geleitet.

Es gibt auf dieser Webseite einen früheren Artikel zu diesem Thema: „Wege zu einem Whole-School-Approach in Schleswig-Holstein 2022 und 2023“ (https://bne-in-sh.de/bne-sh-blog/wege-zu-einem-whole-school-approach-in-schleswig-holstein-2022-und-2023/).  

Wenn Sie Interesse am Whole School Approach und dessen Umsetzung haben, kontaktieren Sie gerne die Projektleitung:

Meike Witte
Referentin für Demokratierziehung, politische Bildung

+49 431 988 2289

Martin Jarrath
Landeskoordination Bildung für nachhaltige Entwicklung

+49 431 988 2472