Neues „Team UNESCO SH“ für einen gemeinsamen Weg zum Whole Institution Approach
Bericht von einer gemeinsamen Tagung der UNESCO-Projektschulen in Schleswig-Holstein und des UNESCO Baltic Sea Project Deutschland in Flensburg, 20. und 21. Mai 2022
Martin Jarrath
Der Whole Institution Approach ist – aus der Sicht eines Schulnetzwerkes betrachtet – der große Bruder oder die große Schwester des Whole School Approach:
Was der Whole School Approach in einer einzelnen Schule bedeutet, versuchen UNESCO-Projektschulen in Schleswig-Holstein und das UNESCO Baltic Sea Project in Deutschland auf der Ebene des gesamten Schulnetzwerkes: Zusammenarbeit aller Beteiligten auf Augenhöhe in einer transparenten, demokratischen, partizipativen Struktur mit wirksamen Beteiligungsformaten.
Für diese Zusammenarbeit ist eine Kompetenzbildung sowohl bei jungen Menschen wie auch bei Lehrenden und Koordinationen wichtig – Zusammenarbeit auf Augenhöhe und die Partizipation an Entscheidungsprozessen wollen gelernt und eingeübt werden, von allen Beteiligten. Der Prozess zu diesem Thema, den das UNESCO Baltic Sea Project Deutschland seit 2021 gestaltet, heißt zurzeit etwas sperrig Digital Glücksburg und wurde bereits in der Vergangenheit auf dieser Seite in einem Artikel beschrieben: „Digital Glücksburg – Wege zu einem Whole Institution Approach in einem internationalen Schulnetzwerk“ (https://bne-in-sh.de/bne-sh-blog/digital-gluecksburg-wege-zu-einem-whole-institution-approach-in-einem-internationalen-schulnetzwerk/).
Bei einer gemeinsamen Tagung der schleswig-holsteinischen UNESCO-Projektschulen und des UNESCO Baltic Sea Project Deutschland in Flensburg am 20. und 21. Mai dieses Jahres sind diese beiden Netzwerke einen weiteren wichtigen Schritt zur Umsetzung des Whole Institution Approach gegangen.
Die beiden Netzwerke tagten, wie seit vielen Jahren üblich, im Whole-School-Approach-Format, das bedeutet unter anderem: Zu den Teilnehmenden gehörten Schulleitungen, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, Elternvertretungen und weitere Interessenten.
Bei der Tagung wurden Kathrin Peters als Landeskoordinatorin für die UNESCO-Projektschulen und Martin Jarrath als nationaler Koordinator für das UNESCO Baltic Sea Project Deutschland für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt, außerdem Michaela Krohn als Stellvertreterin für beide Koordinationen, alle drei in geheimer Wahl und mit breiter Mehrheit. Die drei bilden seit Jahren ein eng zusammenarbeitendes Team, alle drei sind Lehrkräfte: Kathrin Peters arbeitet zurzeit in der Schulleitung der Gemeinschaftsschule Ossenmoorpark in Norderstedt, Martin Jarrath als Landeskoordinator für Bildung für nachhaltige Entwicklung im Bildungsministerium, Michaela Krohn ist Schulleiterin der Inselschule Fehmarn, einer Gemeinschaftsschule mit Oberstufe.
Dieses Team wurde nun auf Vorschlag der Teilnehmenden der Tagung und nach ausführlicher Diskussion erweitert. Ab sofort gehören zum Koordinationsteam zwei Vertreterinnen der Schülerinnen und Schüler – Liliana Fiedler von der Gemeinschaftsschule Ossenmoorpark und Sophie Köster von der Gemeinschaftsschule Friedrichsort, eine ehemalige Schülerin – Marie Brinkmann aus Hildesheim, die seit Längerem viele digitale Designs für uns macht – sowie zwei Elternvertreterinnen – Claudia Pick und Maud Partecke. Claudia Pick gehört zur Landeselternvertretung der Gymnasien in Schleswig-Holstein, Maud Partecke ist als Elternvertreterin am BBZ Schleswig aktiv. Alle fünf wurden durch Wahl bestätigt.
Das so entstandene neue Team UNESCO SH – so der Arbeitstitel – gestaltet in Zukunft die Arbeit der UNESCO-Projektschulen in Schleswig-Holstein und des UNESCO Baltic Sea Project Deutschland und damit den Whole Institution Approach der beiden eng zusammenarbeitenden Netzwerke.
Auch diese Zusammenarbeit der beiden Netzwerke geht auf einen demokratischen Beschluss zurück: Als im Jahr 2019 absehbar wurde, dass Dänemark und Deutschland ab 2022 gemeinsam für sechs Jahre die Generalkoordination für das gesamte, neun Staaten umfassende internationale UNESCO Baltic Sea Project übernehmen würden, beschlossen die UNESCO-Projektschulen in Schleswig-Holstein, für die Dauer dieser Generalkoordination bis Ende 2027 eng mit dem UNESCO Baltic Sea Project Deutschland zusammenzuarbeiten. Diese Zusammenarbeit bestand faktisch bereits seit 2015, sie ist intensiv und fruchtbar und für die Zukunft sehr vielversprechend, besonders für die Gestaltung der nun begonnenen Generalkoordination des UNESCO Baltic Sea Project auf internationaler Ebene.